Wer erkennt es nicht? Das berühmte „Schachbrettmuster“, die berühmte Schnalle oder die besondere Kombination aus weiß-schwarz-roten Strichen. Gewisse Marken haben es geschafft – sie werden schon in der Ferne erkannt und können zugeordnet werden und genau auf diesen ‚Effekt‘ setzen dann wiederum jene Personen, die diese Marken tragen. Sie haben es ebenfalls geschafft, sie können es sich leisten einen Luxusartikel zu tragen und präsentieren diesen auch nur zu gern.
Doch wie kam es in unserer Gesellschaft dazu, dass gewisse Luxusartikel eine solche ‚Übermacht‘ erhalten konnten? Wie kann es sein, dass Objekte unser Sein bestimmen? Fragen wie diese trägen sich auf und beleuchten dabei nicht mal die zugrundeliegende Frage: Wer produziert diese?
Mal kurz darüber nachgedacht …
Es kann die Behauptung aufgestellt werden, dass die meisten Menschen hier – bei uns in Österreich – schon einmal davon gehört haben, dass billige Kleidung meist unter verheerenden Produktionsverhältnissen entstehen. Länder wie Bangladesch, Pakistan oder auch Indien führen immer noch die Hitlisten an, wenn es um fragwürdige Bedingungen in der Textilindustrie geht.
Doch wie sieht es eigentlich mit Luxusmarken aus?
Anfang Juli dieses Jahres wurde ein aktueller Fall publik gemacht. Bei einer Razzia wurde eine Fabrikstätte der Luxusmarke Dior aufgesucht – das Ergebnis: die Arbeitenden mussten in der Fabrik übernachten und die Maschinen liefen rund um die Uhr. Sogar die Sicherheitsvorkehrungen wurden entfernt, damit die Produktion noch schneller laufen konnte. Doch diese Zustände seien kein Einzelfall. So veranlasste das Mailänder Gericht die „Manufacturers“ von Doir für ein Jahr unter gerichtliche Verwaltung zu stellen.
Doch nicht nur Dior sticht hier als ‚schwarzes Schaf‘ heraus. Bereits im April wurde die „Giorgio Armani Operation Spa“ unter Zwangsverwaltung gestellt. Auch hierbei dreht sich der Vorwurf um Ausbeutung von Mitarbeitenden.
Im Schatten des Gedächtnisses
Viele Songs/viele Textstellen behandeln das Thema der Ausbeutung – in der Textilbranche sowie in der Schuhindustrie. Wer von uns denkt eigentlich noch daran, was es heißt, sich Schuhe aus Leder zu kaufen und hinterfragt den Herstellungsprozess? Seit Jahren werden über katastrophale Zustände, u.a. in kleinen Gerbereien in Indonesien berichtet. Menschen arbeiten rund um die Uhr und sind dabei beispielsweise Chrom VI ausgesetzt. Durch den Gerbprozesses kann sich Chrom III bilden und Krebs sowie Haut- und Augenirritationen verursacht werden. Doch was tun, wenn das Bewusstsein für diese Auswirkungen fehlt und grundsätzlich keine medizinische Versorgung angeboten wird?
Das Problem ist, dass vielen Menschen lieber ist, unter menschenunwürdigen Zuständen zu arbeiten, als gar nicht zu Arbeiten. Die Textil- sowie Schuhindustrie baut auf diesem Konzept auf. Es werden riesige Fabriken betrieben, um schnell und günstig zu produzieren – Menschen, die Arbeit suchen, gibt es genug. Fällt eine Person aus, wird diese durch eine andere ersetzt.
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