Opferhotline und Präventionskonzepte

Oftmals geht es schneller als man sich eingesteht, und man findet sich in Situationen wieder in denen man gefangen ist. Im Bereich Menschenhandel gilt dies leider nicht nur im übertragenen Sinne. Für sofortige Hilfe gibt es eigens eingerichtete Hotlines und Beratungsstellen, doch vor allem auch der Prävention muss mehr Beachtung geschenkt werden. 

Das Bundeskriminalamt in Wien – in der Nähe der U-Bahn-Station Spittelau ist seit nun mehr als 20 Jahre operativ tätig. Dieses gilt national sowie international als Ansprechpartner für polizeiliche Kooperationen. Das BK fungiert als Zentralstelle aller Landeskriminalämter und nachgeordneten Polizeidienststellen durch Assistenzdienste, Supportleistungen und Controlling in Österreich. Derzeit arbeiten im Bundeskriminalamt rund 800 Mitarbeitende in sieben Fachabteilungen.

Das BK ist laut eigenen Angaben als „Schlüsselinstitution“ in Österreich anzusehen, die Aufgaben werden demnach dynamisch an neue Kriminaltrends angepasst. Die sieben Abteilungen, 29 Büros und 69 Referate entwickeln und koordinieren Sicherheitsstrategien. Dabei werden moderne Analysetools eingesetzt, welche ein effektives Vorgehen gegen Kriminalität gewährleisten sollen. Neben Aus- und Fortbildung sowie Forschung in kriminalpolizeilichen Angelegenheiten, gibt es auch die Kriminalprävention, welche auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen und Gemeinden setzt. Die Kriminalanalyse wird zur Unterstützung von Ermittlungen bei internationalen Polizeikooperationen und Fahndung eingesetzt. Aber auch operative Ermittlungen, und die Sicherung von Beweismitteln durch Kriminaltechnik zählen zu den Hauptaufgaben. Neben diesen Kernbereichen bietet das Bundeskriminalamt auch Assistenzleistungen für andere Ermittlungsbereiche und Organisationseinheiten an, einschließlich Zeugen- und Opferschutz, Kriminalpsychologie und Cyberkriminalität.

Aufklärung und aktiv über Probleme sprechen zählen zu den zentralen Maßnahmen, die bei Vorbeugung gegen Gewalt helfen können. „Prävention geht uns alle an!“, so auch das offizielle Motto des Bundeskriminalamts. Gemeinsam mit der Wirtschaft, staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen sowie mit Kommunen werden Projekte und Kampagnen ausgearbeitet und abgewickelt sowie initiiert. Dessen zugrunde liegt der Ansatz, dass gelebte Kriminalprävention das Erfordernis mit sich bringt mit Menschen direkt in Kontakt zu treten, ihnen zuzuhören und gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Für diese Aufgaben wurden 2.000 Präventionsbeamtinnen und -beamte nach einem Schulungskonzept des Bundeskriminalamts ausgebildet.

Hier auf der Webseite des Bundeskriminalamts gibt es eigene Unterkategorien, welche dabei helfen sollen durch konkretes Wissen zu schützen. Anbei findet sich auch eine eigens eingerichtete E-Mail-Adresse, welche dazu dient Fragen, Anregungen oder Beschwerden direkt an Expert:innen im Büro für Kriminalprävention im Bundeskriminalamt zu senden. 

Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf Jugendliche gerichtet. Laut eigenen Angaben sind in Österreich mehr als 400 Präventionsbedienstete tätig. So soll eine einheitliche Umsetzung von „fundierten Präventionsprogrammen“ gewährleistet werden. Die Zielgruppe sind dabei Jugendliche zwischen 13 bis 17 Jahren. Die Ausbildung der Präventionsbediensteten wird einheitlich in Österreich organisiert – diese modulare Ausbildung erfolgt an 19 Präsenztagen und beinhaltet laut Angaben auch entwicklungspsychologische Aspekte sowie Gewalt- und Suchtentstehung, Methodik, Didaktik und Kommunikation. 

Mehr Informationen dazu sind hier zu finden: Jugendprogramme (bundeskriminalamt.at) 

Bei Informationen, die den Bereich Menschenhandel betreffen bitte direkt unter  +43-677-61343434 anrufen. Diese Hotline ist rund um die Uhr besetzt. 

Hier bei uns in Österreich gilt die sexuelle Ausbeutung als Haupterscheinungsform des Menschenhandels. Jedoch bezieht sich das Delikt des Menschenhandels selbst auf Menschenrechtsverletzungen, egal ob diese Frauen, Männer oder Kinder betreffen. Auch Arbeitsausbeutung sowie in Bezug auf Betteln dürfen nicht unbeachtet bleiben. Österreich wird als Destinations- aber auch Transitland angeführt. So gilt beispielsweise der Prostitutionshandel als Kontrolldelikt. Als Kontrolldelikte gelten jene Straftaten, die lediglich durch die Kontrolle der Polizei festgestellt werden, daher ist in diesem Bereich auch die Dunkelziffer so hoch. Dem BK zufolge ist ganz klar, dass die sogenannte Globalisierung nicht nur Bereiche wie die Wirtschaft und Politik vernetzt, sondern viel mehr auch die Kriminalität. So sei es wichtig, dass präventive, repressive, unterstützende und koordinierende Aufgaben zusammenwirken müssten. Doch zivilgesellschaftlich sind wir alle gefragt. Prävention kann nur durch Wissensvermittlung stattfinden; Unterstützung nur durch Menschen, die sich aktiv entscheiden zu helfen, und es gibt Hilfe- und Anlaufstellen, die dabei professionell zur Seite stehen können.

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